Mein Larpjahr 2017

Dieses Jahr werde ich auf den meisten Larps und MA-Veranstaltungen sein, wie noch nie zuvor in einem Jahr. Ich glaube, mein Rekord bisher ist 5 Veranstaltungen. Dieses Jahr werden es acht, vielleicht sogar zehn. Und fast immer mit einem anderen Charakter.

Veranstaltung Nr. 1: Freienfelser Ritterspiele

Letztes Jahr war ich mit 6 Freunden als Mittelaltergruppe auf einem sehr kleinen, aber feinem Mittelaltermarkt. Das hat uns so gut gefallen, dass wir eine MA-Gruppe gegründet haben. So richtig mit Zeitangabe (1450 +- 10 Jahre) und so authentisch wie möglich.
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich sowas machen würde. Also, so authentisch wie möglich alles. So richtig A halt, so hardcore A. Mit Gewandung nähen nach Funden und alles per Hand und die richtigen Stoffe und all das. Aber ich freu mich drauf! Meine Gewandung für die Gruppe ist mittlerweile geplant und wird spätestens nächstes Jahr angefangen. Mit Handnähten und allem.

(Also, so streng wie sich das jetzt anhört, ist das bei uns gar nicht. Wir haben halt gesagt, wenn wir uns was neues machen, dann schauen wir, dass es zu der Zeit passt. Ich ergreife damit nur die Gelegenheit es so authentisch wie es mir möglich ist zu machen.)

Für den nächsten Markt haben wir uns dann für eine der ältesten und größten Mittelalterveranstaltungen angemeldet. Warum auch nicht. Dort soll es ca. 3000 Schausteller geben. Groß ist es damit definitiv. Ich bin sehr gespannt und ich freu mich auf die ganzen Händler und Gruppen. Mein Geldbeutel freut sich nicht, denn ich werde definitiv einiges kaufen. Einfach, weil man ja sonst keine Gelegenheit dazu hat. Auf alle Fälle steht Stoff auf meiner Liste.

To-Do: nicht viel; an meiner bisherigen Magdgewandung will ich noch die Schnürringe austauschen, ansonsten habe ich alles.

Veranstaltung Nr. 2: Call to Arms

Letztes Jahr war ich zum ersten Mal mit meiner Baronstochter Danielle als SC unterwegs. Und zwar auf dem Call to Arms. Wir waren insgesamt fünf Leute, wobei wir am Samstag noch Besuch von einer befreundeten Familie bekommen haben. Das war so schön, dass wir das dieses Jahr noch mal machen. Und unsere Gruppe wächst. Wir sind mind. 6 Leute und haben diesmal sogar einen Koch dabei. (Letztes Jahr hat das mein Truchsess gemacht, der wunderbar gekocht hat.)

Ich freue mich drauf. Das wird einfach ein entspanntes Wochenende mit lieben Leuten, gutem Essen, hoffentlich gutem Wetter und was zum Angucken ist auch geboten.

To-Do: Die Ansteckärmel für mein eines Oberkleid sind mittlerweile auch fertig. Wenn mich die Muße packt, mach ich vielleicht noch den ärmellosen Surcote für abends, wenn es kälter wird, und den ich schon länger auf dem Plan habe. Aber ein Muss ist das nicht. Ansonsten ist Danielle soweit ausgestattet. Klar, ein Unterhemd mehr ist immer schön, aber da gibt es grad dringendere Sachen.

Veranstaltung Nr. 3: Einhorn Turney

Der Ritter will mal wieder bei einem Turnier mitmachen und diesmal kann ich als Elena Fredo sogar mitkommen. Yeah. Wir sind diesmal ein sehr großer Tross 15-20 Leute! So soll es sein. Und wenn die Con nichts wird, machen wir einfach unser eigenes Spiel. Ich weiß noch nicht so genau, was meine Agenda für Elena wird oder ob sie überhaupt eine Agenda haben soll. Sie ist ja Schreiberin und Gelehrte. Schön wäre es, wenn ich ein bisschen experimentieren kann, aber das sollte auch für Zuschauer interessant werden. Aber wahrscheinlich werde ich vorher gar nicht soviel Zeit haben, um etwas vorzubereiten.

To-Do: Eigentlich nichts. Für Elena steht zwar an Kleidungsstücken das ein oder andere auf der Liste, aber das sind so good-to-have Dinge.

Veranstaltung Nr. 4: Die Lagerey

Mit der anderen Mittelaltergruppe, mit der ich letztes Jahr zum ersten Mal unterwegs war, werde ich dieses Jahr auch wieder auf die Lagerey gehen. Die Lagerey ist kein MA-Markt, sondern eine Gelegenheit für MA-Gruppen sich zu treffen und ohne Zuschauer „Markt“ zu machen. Vor der ersten Lagerey hatte ich Sorge, dass mir langweilig sein wird, weil es keinen Plot gibt. Aber mir war zu keinem Augenblick langweilig. Vielmehr konnte ich mich wunderbar entspannen. Ich hatte ein paar Nähsachen mit, an denen ich gearbeitet habe. Und wenn ich keine Lust mehr aufs Nähen hatte, bin ich herumspaziert und habe geschaut, was die anderen Lager so machen, oder es gab Essen und abends hat man sich in die Taverne gesetzt und hat neue Leute kennengelernt. Und den Zuber konnte ich auch genießen.

To-Do: Mir Nähzeug zurechtlegen, an dem ich auf der Lagerey arbeiten kann.

Veranstaltung Nr. 5: Drachenfest – Kupferlager

Ich gehe dieses Jahr wieder aufs Drachenfest, nach zwei Jahren Abstinenz. Aber nicht zurück ins blaue Lager, sondern zum Erzfeind, ins kupferne Lager. Ein Freund, der da schon seit Ewigkeiten bei der Torwache ist, hat mich endlich überzeugt. Er und die Tatsache, dass Vincenca den kupfernen Avatar spielt.

Als Charakter habe ich mir eine Gelehrte ausgedacht, die sich auf Tiere spezialisieren will. Besonders auf Großwild, Monster und „Fabelwesen“. Und ganz besonders haben es ihr die geflügelten Echsen angetan.

Ich bin gespannt darauf, ob mir das Kupferspiel überhaupt gefällt. Ich will versuchen, dass nicht alles so ernst zu nehmen. Also, nicht auf Teufel komm raus Kupfermissionar spielen und/oder den Kupfernen rauslassen, sondern einen recht bodenständigen, pragmatischen Charakter spielen.

To-Do: Komplette neue Gewandung für Annabelle Schlotterblume. Plus Gelehrtenzeug (Bücher, evtl. einen Käfig mit irgendeinem Tier drin.)

Veranstaltung Nr. 6: Epic Empires

So ganz ist das noch nicht in Stein gehauen, dass ich dieses Jahr dahin gehe. Ich muss da mal bei einer gewissen Person nachhaken. Aber hin will ich auf jeden Fall und wenn es klappt, werde ich mit Helena dort sein und Teil einer Schauspieltruppe machen.

To-Do: Helena ist eigentlich auch soweit fertig. Bei ihr stehen auch ein paar neue Gewandungsteile auf der Liste, aber auch die sind ein good-to-have, kein Muss.

Veranstaltung Nr. 7: Ich habe vergessen wie es heißt, aber es ist eine Woche später als das EE und auch auf dem Utopion

Auf diese Abenteuercon gehe ich mit Fokke und dem Schwarzen Turm. Das SC:NSC- Verhältnis ist auf 1:1 ausgelegt, da bin ich sehr gespannt drauf. Ich gebe zu, ich habe ein bißchen Angst, dass wir einfach nieder gemacht werden können. Na, schaun wir mal.

Auf dieses Con gehen vier Kleinkinder bei uns mit (zum Teil sind es sogar noch Säuglinge). Das find ich super. Ich finde, wenn sich die Con für Kinder eignet, sind Kinder eine große Bereicherung. Solange sie sich halt benehmen (Damit meine ich nicht die ganze Zeit brav in der Ecke sitzen und ja keinen Mucks machen. Im Gegenteil. Kinder sollen spielen und Teil des Spiels werden. Aber bei Kämpfen haben sie nichts verloren und sonstige Anstandsregeln sind auch auf Larp zu befolgen (anderer Leute Dinge sind andere Leute Dinge, etc.))

To-Do: Fokke soll noch eine Garnache bekommen. Die will ich bis dahin schon noch fertig machen. Außerdem braucht sie noch einen eigenen Köcher und eigentlich ist auch ein Gürtel geplant und die Ärmel der Jacke wollen auch irgendwann gemacht werden. Und die Hose will ich doch noch mal überarbeiten. Ihr seht, einiges zu tun. Aber nicht alles ein Muss.

Veranstaltung Nr. 8: Resistopia

Ein SiFi-Larp, das in der näheren Zukunft spielt, in der die Menschheit fast von Aliens ausgelöscht wurde. Der Rest der Menschheit hat sich aber zusammen getan, um Widerstand zu leisten.
Mein erstes nicht-Fäntelalter-Larp. Hui! So wage Ideen für meinen Charaktere habe ich schon. Evtl. wird es eine Art Radioreporterin und bei Widerstand habe ich immer Prinzessin Leia im Kopf. Die werde ich sicherlich als Inspiration benutzen. Ansonsten habe ich keinen blassen Schimmer, auf was ich mich da einlasse. Ich lass mich überraschen.

To-Do: Einen Charakter bauen, inkls. Persönlichkeit, „Beruf“ und natürlich abgetragenen Klamotten.

Evtl. Veranstaltung Nr. 9: Irgendein Jubiläum auf dem Platz, wo auch das Call to Arms stattfindet

Das evtl. bezieht sich darauf, dass evtl. dort Krabats Badehaus aufschlägt und das wäre die Gelegenheit für mich mal wieder Bademagd zu spielen.

To-Do: Helena soll eigentlich endlich mal eine Bademagd-Gewandung bekommen, alles in blau-weiß gehalten. Das wäre schon mal ein Grund damit anzufangen.

Evtl. Veranstaltung Nr. 10: Ein Con von den Liebensteiner Schwestern im November

Auf dem könnte ich Danielle spielen, da würde ich aber nur hingehen, wenn ich ein, zwei Leute als Gefolge mit dabei habe. Danielle ohne Gefolge geht nicht.

To-Do: Gefolge fragen, ob es mitkommen will.

 

 

Das ist eine ordentliche Liste. Ich freu mich auf jede einzelne Veranstaltung. Auf das Resistopia ganz besonders, weil es wirklich etwas ganz neues für  mich sein wird. Vor allem will ich da versuchen, wirklich 24/7 IT zu sein. Bzw. mich an die OT-Bereiche zurück zu ziehen, wenn es mir IT zu viel wird.

Normalerweise bedeutet für mich ein 24/7 IT-Con nicht per se, dass ich 24/7 IT bin. Da gibt es die Augenblicke, die man duschen geht. Oder die zwei Stunden morgens, die man manchmal braucht, um überhaupt wach zu werden, obwohl der eigene Charakter eigentlich schon längst im Wald verschwunden wäre (oder sonst was gemacht hätte). Oder auch, wo man mit Freunden kurz abseits über OT-Dinge redet.

Das würde ich gerne bei diesem Con vermeiden und schauen, ob ich mich so richtig in diese Welt einfinden kann.

Bei dieser Con erwarte ich, dass es anstrengend wird und stressig und ungemütlich. Und ich will rausfinden, ob das was für mich ist.

Verena sagt, ich bin eine Künstlerin

Dabei habe ich nur ein kleines bisschen gestickt.

Die Bänder will ich auf dem Epic Empires verkaufen, wenn ich dort mit meiner Musketiera bin. Honorata hat übrigens ein weiteres Hemd bekommen. Auch diesmal alles per Hand genäht und gestickt. Das ist mein bisheriges Lieblingshemd. Es fehlt zwar noch eine Modifikation, aber tragen kann man es schon.
Bis zum EE muss noch ein Umhang fertig werden, dann steht die Grundklamotte von ihr. Jedenfalls halbwegs. Passende Strümpfe muss ich noch finden…

Ich freue mich tierisch aufs Epic. Selbst meine Mutter nerve ich schon damit.

 

Zehn Jahre jünger

Ich wurde letztens gefragt, ob ich zur Schule gehe. Ich habe verneint. Ich wurde gestern nach meinem Ausweis gefragt, als ich Hochprozentiges gekauft habe. Ich bin fast dreißig. (Und mit fast meine ich fast, nicht noch ein, zwei Jahre bis zur nächsten Null.)

Anscheinend ist meine Umgebung einstimmig der Meinung, dass ich das ganz toll finden muss. Es ist ja auch die einstimmige Meinung der Gesellschaft, dass es toll ist, wenn man jünger aussieht. Es gibt sogar Produkte dafür!

Ich finde das eher so subtoptimal.

Ich wurde schon immer jünger geschätzt. (Mit elf sah ich aus wie sieben. Das will keine Elfjährige hören. Ich habe vehement darauf hingewiesen, dass ich elf bin.) Mit den Jahren wurde das nicht besser. Irgendwann habe ich mich sogar der allgemeinen Meinung angeschlossen und fand das toll. Ich hab mich geschmeichelt gefühlt. Ein bisschen jedenfalls. Ich sollte ja. Es gibt ja sogar Produkte dafür.

Die Wahrheit ist, das ist gar nicht so toll.
Jedenfalls nicht, wenn man fast dreißig ist und aussieht wie noch nicht mal zwanzig. Mal weiter gedacht. Was heißt es denn so auszusehen wie eine Achtzehnjährige? Man wird auch für eine gehalten. Sprich, man traut dir auch nur das zu, was man Achtzehnjährigen zutraut. Man nimmt mir sozusagen zehn Jahre Lebenserfahrung. Ein Drittel meines Lebens. Und was ich nicht alles in diesem Drittel gelernt habe! Ich bin in diesem Drittel erwachsen geworden.
(Was das jetzt genau heißt, darüber könnte ich einen eigenen Text schreiben.)
Ich werde noch einiges lernen müssen, keine Frage, aber wenn mich mein Achtzehnjähriges Ich heute sehen könnte, wäre es sehr stolz auf mich.
(Oder das Gegenteil. Mein Achtzehnjähriges Ich wollte eigentlich nie erwachsen werden. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Hier mal ein Grund, der das vielleicht besser verdeutlicht. Leute, die mich kennen, wissen, was ich drauf habe. Fremde nicht. Und Fremde können potenzielle Arbeitgeber sein. Man sagt ja, der erste Eindruck zählt. Wenn mein erster Eindruck der einer Achtzehnjährigen ist, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass man mich für eine verantwortungsvolle Position (trotz dem Beleg eines Studiums) einstellt (wenn es andere gibt, die kompetenter wirken; und es gibt immer andere)?

Nein, für mich ist jünger aussehen kein Kompliment. Weil es mir mehr nimmt, als es mir gibt.

Neulich beim Arzt

Verkürzte Fassung:

Arzthelferin: „Ich brauche ihre Karte.“
Ich:   „Oh, die habe ich vergessen.“
AH:   „Ich brauche die.“
Ich:   „Aber ich hab sie nicht.“
AH:   „Aber ich brauche die.“
Ich:   „Aber ich hab sie nicht.“
AH:   „Aber ich brauche die.“
Ich:   „Dann muss ich sie holen.“
AH:   „Sie brauchen nicht gehen.“
Ich:   „Aber ich hab die Karte nicht dabei.“
AH:   „Die können Sie nachreichen.“
Ich:   Ô_ô

Der 30C3 Rückblick – Ein Nachtrag

Was ich noch vergessen hatte zu erzählen:

  • Das fast alles überspannende Thema bzw. die Person war natürlich Edward Snowden und seine NSA-Enthüllungen. Er war auf dem 30C3 einfach omnipräsent.
    Glenn Greenwald hat eine sehr spannende Keynote zu der ganzen Sache gehalten.
  • Photoparanoide Hacker:
    Man durfte ohne vorher die Erlaubnis eingeholt zu haben keine Personen fotografieren.
    Ich finde das ja etwas übertrieben. Ich wurde dann einmal sogar gefragt ob man meine Rückansicht mitfotografieren dürfe.  Aber gut, muss man respektieren. Respektiere ich ja auch. Auch wenn man dadurch keine wirklichen Momentaufnahmen mehr machen kann.
    (Ich erwähne nur zur Vollständigkeit halber, dass man sich auf jeden Fall immer die Erlaubnis zur Veröffentlichung einholen sollte, bevor man Bilder von anderen Leuten veröffentlicht. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit.)