Epic Empires 2016 – Review

So langsam wird das Epic zu einer sehr gemochten Konstanten in meinem Larpleben. Auch dieses mal war ich wieder mit Honoratia im Pulvergraben und habe es dort sehr genossen. Es gab zwar einige Tiefen, aber, um ein kleines Fazit vorneweg zu nehmen, die Höhen haben für mich überwiegt.

OT-Kram

Anmeldung über die Pulvergraben-Orga lief wieder super. Bei Nachfragen wurde auch sehr nett geantwortet. Danke an Euch, dass ihr das so toll macht!

Ein Lob geht auch an die EE-Orga. Man hat gemerkt, dass sie sich sehr bemüht haben die Informationen an die Leute zu bringen (Infos beim Check-In, in der Stadt und bei den Sanitätseinrichtungen überall OT/IT-Informationen, gute SL-Ansprache) und die Probleme mit den Klos (wo sie dieses Jahr echt Pech hatten irgendwie) haben sie in meinen Augen zügig bearbeitet. Und als ich einmal die Orga selbst brauchte, war diejenige super nett und hilfsbereit.
Da ich auf dem Epic nie eine SL brauche, habe ich sie auch nicht vermisst. Ich finde es sehr angenehm, dass sich die SL eher im Hintergrund aufhält.
Klos und Duschen waren, wenn sie offen waren, auch ordentlich. Und bei den Duschen musste ich mich nie anstellen. Super.
(Dieses mal gab es nur viel seltener vergessenes Toilettenpapier auf den Toiletten. Da war ich von den Jahren vorher sehr verwöhnt von ^_^)

Einziger Knackpunkt (und den habe ich seit Anfang an), ich verstehe einfach nicht, warum man heutzutage sein Ticket noch unbedingt ausdrucken muss und es nicht als PDF auf dem Smartphone herzeigen kann. Und Ticketbetrug ist für mich kein Argument, sorry. Dafür ist doch der Ausweis da.

PS.: Wie Antonia unten in den Kommentaren liebenswerterweise erläutert hat, liegt das Unbedingt-Ausdrucken daran, dass der Scanner keine Smartphone-Oberflächen abscannen kann. Mit der Erklärung kann ich leben. 🙂

Pulvergraben

Ach, was soll ich sagen, einfach: ❤ ❤

Das Lager war diesmal keine Sackgasse, sondern machte mehrere Kurven und mündete dann im Orientviertel, was ich eine sehr schöne Neuerung fand. Nicht jeder hat sie gefunden, weil die Kurve an einer Stelle (zwischen Hauptmannstisch und Mannschaftstisch) doch recht eng war und es nicht ersichtlich war, dass es da weiter ging, aber das hat dem ganzen auch ein bisschen Charme verliehen.
Ansonsten fand das Grabenleben vorwiegend am Hechtsprung statt, dem größeren Platz im Herzen des Lagers, an dem auch das Moustache (mit der besten Schokolade), das Handelskontor und das Arsenal war. Ein schöner Fleck um da zu verweilen. Abends hat man die Leute dann am Mannschaftstisch getroffen (das hatte ich letztes Jahr vermisst). Danke an die Gruppe, dass sie die Tische für die Allgemeinheit freigegeben haben!

Das Moustache bestand dieses Jahr (leider) aus einer schwarzen Jurte. Durch den niedrigen Eingang und die Dunkelheit fand ich es nicht ganz so einladend. Großer Vorteil war aber, man konnte darin rauchen. Ich selber bin zwar Nichtraucher, aber Honoratia raucht hin und wieder mal gerne eine Zigarre. Das konnte ich dann Freitagabend schön im Zelt machen.

Das Leben im Pulvergraben zeichnet sich auch besonders durch die vielen lieben Leute aus, von denen ich dieses Jahr einige (noch) näher kennenlernen durfte. Leute, ich mag euch total gerne und spiel mit euch total gerne!
Ein bisschen mehr IT-Konflikt (war dieses Jahr sehr harmonisch fand ich) hätte schon sein können, aber besser so, als OT-Zwist. Für den nächsten Pulvergraben muss ich vielleicht mal mit dem ein oder anderem vorher was absprechen (Ich bin da nicht so der spontane Typ, aber wenn ich so was einplanen kann…)

Drillübungen habe ich zwei mitbekommen. Die erste fand Donnerstag statt, bei der es gefühlt(!) den halben Tag gedauert hat, bis wir endlich losgingen. Das kann man anders handhaben. Lag auch ein bisschen daran, dass die Leute so kleckerweise zur Musterung kamen, die davor war und unser Hauptmann sich auch gerne nochmal von einer Delegation ablenken ließ. Hier ein kleiner Rüffel an die Pulvergrabenorga, die ja selbst in der SL-Ansprache gesagt hat, dass sie Drillübungen machen will, dass man dann nicht bis ewig wartet, sondern sich an seine eigenen Ansagen hält. Wie gesagt, ein kleiner Rüffel, weil am Tag drauf funktionierte das gefühlt schon besser (da hätte ich die Drillübung fast verpasst, weil ich zu spät ins Lager gekommen bin. Aber das wäre mein Pech gewesen.)
(Arg, ich merke gerade, dass ich echt schlecht bin in Kritik geben, mir ist das grad nicht ganz so angenehm das zu schreiben. Na ja, Mimimi auf hohem Niveau und so.)
Was ich vielleicht sagen will, wenn man eine Drillübung ansetzt, dann frühzeitig kommunizieren, wann sie ist und dann bitte nicht ewig warten. Wenn nicht alle da sind, dann hat der Rest halt Pech gehabt. Den Anspruch, alle mitzunehmen, ist halt sehr schwer zu erreichen. Ich habe letztes Jahr festgestellt, dass Drillübungen auch in kleinen Gruppen Spaß machen!

Vielleicht braucht es da auch einen Stellvertreter für den Hauptmann, der in der Zeit der Übungen Delegationen von anderen Lagern empfängt. Nur mal so grad angedacht.

P.S.: Ich habe gerade gelesen, dass es einen Obristen gab, der den Hauptmann vertreten hat. Habe ich so absolut nicht mitbekommen.

Klasse fand ich dieses Jahr die beiden „Jobs“, die neu vergeben wurden. Den des Zeugwarts und den des Nachtwächters. Bitte gerne das nächste Mal wieder, ich fand, es hat super funktioniert. Und nicht nur, weil ich die Nachtwächterin war, sondern weil es auch Spiel generiert hat.

Nachtwächterin

Nachdem ich mich das letzte Jahr darüber geärgert habe, dass das Lager nachts so dunkel war, habe ich dieses Jahr sofort zugesagt, als es hieß, der Pulvergraben braucht einen Nachtwächter.

Am Anfang hatte ich noch Sorge, ob ich das hinbekomme, aber das war natürlich total unbegründet. Im Endeffekt war es zweimal am Tag was machen: Irgendwann die alten Kerzen gegen neue austauschen und abends dann einmal alle Kerzen anzünden. (So hat man die „Arbeit“, die man nicht wirklich Arbeit nennen kann, ganz gut entzerrt) Später in der Nacht habe ich dann nochmal geschaut, ob nicht die eine oder andere Kerze ausgegangen ist und ausgetauscht werden musste oder so. Alles also total easy. Und eine wunderschöne Schärpe habe ich auch bekommen (an die sich Honoratia erst gewöhnen musste).
Noch einfacher wurde es dadurch, dass es drei andere Schärpen gab, die ich an andere für länger oder für kurz vergeben konnte und sie damit wahlweise zum Stellvertreter, Lehrling oder Zwangsrekrutierten gemacht habe. Im Endeffekt habe ich so einmal am Mittwochabend alle Kerzen angezündet und einmal am Donnerstag alle Kerzen ausgetauscht. Den Rest habe ich delegiert ^_^
Danke an meine Stellvertreter, Lehrlinge und Zwangsrekrutierten, dass sie das alle so schön mitgemacht haben. Ich habe extra versucht viel zu delegieren, damit halt die schönen Schärpen getragen werden (ich war geradezu moralisch dazu verpflichtet, die Schärpen zu vergeben) und einfach ein bisschen Spiel zu haben.
Ich fand die Taktik. jeden Tag einen neuen Stellvertreter zu haben, hat gut funktioniert.

Im nächsten Pulvergraben mache ich das gerne nochmal, wenn sich kein anderer findet. Und dann habe ich vielleicht sogar meinen Haken für meine Tasche 😉

Schlachten & Endschlacht

Ich hatte dieses Jahr drei Schlachten: die im Norrelag, die Schlacht von der Stadt gegen das Imperium und die Endschlacht. Etwas zu wenig für meinen Geschmack. (Ich hätte bei einer Nacht- und Nebelaktion noch dabei sein können, aber da hatte ich schon was vor und das wollte ich nicht absagen.) Jetzt, wo ich eine für mich passende Möglichkeit zum Knallen gefunden habe (Knallerbsen), macht mir das Schießen mit der Muskete noch mehr Spaß. Das Hantieren mit Schwarzpulver und dann nur das leise Puff von den Ladykrachern, wenn sie überhaupt losgehen, war mir dann doch zu umständlich.

Egal, zurück zu den Schlachten. Die erste mit dem Norrelag sollte eigentlich nur eine Drillübung sein. Das Norrelag war nur etwas müde von den ganzen Angriffen und da durften wir erst mal deren Gastfreundschaft genießen. Und wie es so ist, wurde das Norrelag während dieser Zeit gleich von drei Gruppen zusammen angegriffen. Gut, dass wir schon im Lager standen. Zwei Salven von uns durchs Tor später, hörten die Schlachthandlungen schnell auf. Ach, das war schön. Da sieht man mal, wo die Stärke vom Pulvergraben liegt.

Die zweite Schlacht sollte eigentlich auch schon Freitag sein, vertagte sich aber auf Samstagnachmittag. Da versperrte die Stadt dem Imperium den Weg in die Stadt. Wegen Steuereintreibung und so. Kurzerhand wurde im kleinen Wäldchen vor der Stadt eine Barrikade aufgebaut und fast alle Stadtgruppen entsandten Kämpfer, um das Imperium aufzuhalten. Das war ein schöner ungewohnter Anblick. Nach dem Beleidigungsaustausch kam es dann zum Kampf und wir haben das Imperium doch tatsächlich komplett überrannt!
Ich glaub, ich hab keinen getroffen, weder mit Muskete, noch mit Rapier, aber trotzdem Wuhuu! \o/

Und ein größeres Wuhuu gab es sogar nach der Endschlacht. Die hat nämlich auch die Stadt gewonnen!
Ich mag die Endschlacht und ich finde sie auch nicht OT. (Was ich schade finde ist, dass man sie wie OT behandelt, weil ‚Mähh, Endschlacht, will nicht, aber wir müssen ja.‘ oder ‚Määh, Endschlacht, danach sind alle immer so OT‘ oder ‚Määh, Endschlacht.‘)
Wenn man sich mal die IT-Regeln anschaut, passt das IT wunderbar. Es ist halt einfach ein Teil des Wettbewerbs, an dem jedes Lager mitmacht. Punkt. Was ist daran OT? Das die Leute danach ins OT gehen, ist deren Problem. Das muss man nicht.
Ich glaube, es würde sehr viel fehlen, wenn man sie ganz abschafft.

Neu-Ostringen & die anderen Lager

Ich war dieses Jahr noch mehr in der Stadt als im letzten Jahr. Eigentlich war ich nur einmal im Norrelag und habe sonst kein anderes Lager mitbekommen (jedenfalls nicht IT). Das Norrelag war dafür sehr gastfreundlich und als wir einmal bei einem der Anführer ausgeruht haben, fand ich das mit dem Trinken und Speisen im Kreis rumreichen sehr schön.

Die Stadt war von den Aufbauten gefühlt etwas nicht dicht. Das kam vorallem, da ein Händler noch vor IT wieder abbauen musste und dadurch eine riesige Lücke entstand auf deren anderer Seite die Arena war, die ja auch nochmal eine große Freifläche hatte. So war in dem Teil der Stadt eine sehr große Lücke. Und es gab irgendwie auch gefühlt weniger Händler. Besonders Essensstände waren selten. (Es gab wohl einen, aber den habe ich noch nicht mal gesehen.)
Was auch sehr schade war, dass Krabats Badehaus in der Unterstadt lag. So haben die, die davon wussten, zwar nie Probleme gehabt, einen Termin zu bekommen, aber dafür ist dieses Spielangebot eigentlich viel zu schade.
Ja, die Zuberwölfin war in der Stadt, zu der ich auch sehr gerne gehe, aber trotzdem hat Krabats Badehaus das nicht verdient.

Nichtsdestotrotz war ich als Nicht-Bademagd an diesem Wochenende noch nie sooft im Zuber wie zuvor. Das war schön.

Super fand ich die Bürgermeisterwahl, die das ganze Epic über ging, und besonders den Wahlkampf von John Williams (der halt dann auch mal zu den Leuten hingegangen ist, bürgernah halt). Honoratia interessiert sich eigentlich nicht für Politik, aber man hat trotzdem immer mal wieder was mitbekommen. Das hat zu einem lebendigen Stadtleben mit beigetragen.

Mein Epic

Hier mal das, in nicht besonderer Reihenfolge, was mein Epic 2016 ausgemacht hat:

Am Freitagabend gab es den Jungesellinnenabschied der Verlobten des Hauptmanns. Es war toll mit den Damen aus dem Pulvergraben umherzuziehen. Generell hatte ich dieses Jahr viel Spiel mit den Damen, was total Spaß gemacht hat. ❤

Ich hatte meinen Hut vergessen!!!! Totale Katastrophe eigentlich für einen Musketier. Deshalb hat sich Honoratia auch jeden Hut geschnappt, dem sie habhaft wurde. Leider musste sie die aber immer wieder abgeben.
Und dann wurde ich deshalb auch noch für eine Piratin gehalten 😦 Nie wieder ohne Hut!

Neben dem Hut hatte ich auch mein IT-Geld vergessen. Aber daran habe ich mal wieder gesehen, dass man kein IT-Geld von vornherein braucht. Ich hab dann einmal den Sold bekommen und musste mich einmal im Hospital verarzten lassen und schon hatte ich wieder viele kleine Münzen.

Endlich konnte ich mich mal im Hospital des Pilgerlagers verarzten lassen! Yeah. Allerdings musste ich vorher von so einer Blutnymphe beißen lassen. Elendiges Drecksweib.
Eigentlich sollte der Biss mich dann auch negativ beeinflussen. Ich habe also versucht meine innere Dunkelheit verstärkt auszuspielen, aber anscheinend war es nicht genug. Es ist jedenfalls keiner meiner Kumpanen drauf eingegangen. Und dann saß ich auch irgendwann im Zuber an dem Tag und habe beschlossen, dass Krabats Badehaus heilendes Zuberwasser besitzt und die Effekte des Bisses weg waren.

Das große Tief dieses Wochenendes war gar nicht ein persönliches, sondern von einem Freund, der mit mir zum Epic gefahren ist. Der hatte sich nämlich am Donnerstag das Knie verdreht und wollte dann verständlicherweise Freitag wieder nach Hause, weil er echt nichts machen konnte.
Ich habe ihn dann am Freitagvormittag nach Saarbrücken gefahren und in den Zug gesteckt. Das ging zum Glück. Die Alternative wäre gewesen, dass ich ihn ganz nach Freiburg zurück gefahren hätte. (Wenn es nicht anders gegangen wäre, hätte ich das gemacht, aber so war ich sehr froh, dass ich Freitagmittags wieder zurück war und nicht erst Freitagabends. Das Epic bzw. generell jedes Larp ist für mich Erholung. Da will ich jede Minute auskosten.)

Toll fand ich die Schilder auf den Klos vom Norrelag. Lustige Idee!

Krabats Badehaus muss hier auch nochmal erwähnt werden. Ich mein, egal, ob ich als SC da bin oder nicht. Wenn das Badehaus da ist, bin ich auch immer ein klein wenig Bademagd.

Ich hab bei der Endschlacht einen Ork erschossen!
Keine Ahnung, ob der meinen Knall gehört hat, aber er war vor mir, ich hab geschossen und dann ist er getroffen worden. Das war schön. Danke an die Orks für dieses Manöver!

Unterm Strich

Schönes Epic. Nicht mein schönstes, aber ich komme trotzdem gerne wieder. Es ist irgendwie total entspannend. Das Konzept ‚Larp für Erwachsene‘ und die SL ist nicht der Schiedsrichter, sondern der Helfer im Hintergrund, macht das Ganze zu einer sehr freien Veranstaltung, bei der ich mich nicht bevormundet fühle, sondern mein Ding machen kann. Das ist eine total schöne Immersion.

Call to Arms 2016 – Review

Das Call to Arms ist ein Manöver-Con, also eigentlich nichts für eine junge, adlige Dame. Das hielt mich aber nicht davon ab mit Danielle und einem kleinem, aber feinem Gefolge hinzugehen. Ich hab es nicht bereut.

OT-Kram & Wetter

Anmeldung (online und Vor-Ort) verlief ohne Probleme. Orga hat auch vorher nochmal die wichtigen Infos per Mail rumgeschickt. Eine SL-Ansprache gab’s auch, bei der sogar die Larp-Anfänger gesondert angesprochen wurden bzgl. Stopp/Halt- und Sanitäter/Heiler-Rufe, was ich sehr gut fand.

Es war eine Spülecke eingerichtet mit Spüli und Schwamm und Essensresteeimer. Und wenn die mal zu dreckig war, konnte man in der Taverne nebenan immer Bescheid sagen. Super.

Sanitäranlagen waren auch immer top.

Wetter war super zum Zelten. Warm und trocken. Fürs Kämpfen vielleicht etwas zu warm, aber es wurde gut darauf geachtet, dass jeder genug Wasser zu sich nahm und Pausen gemacht wurden. Fast perfekt also.

Das Gelände

Das Gelände ist ein Zeltplatz, der schon etwas weit vom Schuss ist. Es kamen zwar ein paar Wanderer und ein paar Autos vorbei, aber die konnte man gut ignorieren. (Auch wenn die eine einfach mal so mitten durchs Lager lief und dann auch noch ungefragt Fotos gemacht hat…) Außen rum war größtenteils Wald und von der Zivilisation hat man nur in der Ferne etwas gesehen. Eigentlich ein richtig schönes Gelände für ein Manöver.

Das Manöver an sich

Das Manöver ging über zwei volle Tage. Am Anfang des ersten Tages gab es eine Heerschau (bei der Danielle leider keine Bändchen verteilen durfte, wie sie es sonst der Helmschau kennt) und dann erst mal Gruppenübungen der einzelnen Waffengattungen. Dabei war die Spießertruppe am lustigsten mitanzuschauen ^_^. Ab der zweiten Hälfte des Tages bis zum Samstagabend gab es dann verschiedene Manöver, also verschiedene Szenarien in denen entweder zwei oder drei Gruppen gegeneinander antraten. Dabei wurde auch immer wieder die Gruppenkonstellation gewechselt.

Von einem Turnier bin ich gewohnt, dass mir das irgendwann zu langweilig wird und ich abhaue. Die Manöver allerdings waren viel, viel spannender und kurzweiliger als ein Turnier. Das war toll! Dadurch, dass es immer andere Szenarien waren und andere Gruppeneinteilungen, war es nie gleich und in jeder neuen Runde gab es andere schöne Szenen. Außerdem wurde ich als Dame vom Gastgeber mitunter eingebunden. Ich durfte zum Beispiel die Gruppen einteilen (und da Danielle keine Ahnung von Taktik hat, ging es dann auch mal nach: Eisenhelm oder kein Eisenhelm 😉 ). Das hat mich und Danielle gleichermaßen gefreut.

Sehr gut fand ich auch, dass dieses Jahr ein großes Zelt hingestellt wurde, unter dem sich die Zuschauer versammeln konnten. So konnte man erstens auch mal eher ins Gespräch kommen und zweitens saß man vor allem nicht die ganze Zeit in der Sonne.

Anderer Plot

Die Orga hatte im Vorfeld einen kleinen IT-Markt am Freitagabend und einen ‚Bunten Abend‘ am Samstag angekündigt, die den Spielern Gelegenheiten geben sollten ihre Waren anzubieten oder halt etwas vorzuführen. Leider wurde das nur geringfügig angenommen. Der Markt wurde auf Samstagmittag verschoben, weil es nur ein, zwei Händler gab (ich hab ihn mir auch gar nicht mehr angeschaut muss ich zugeben) und beim Bunten Abend gab es die Alchemistenvorführung von den Gastgebern und mein Gefolge hat ein kleines Theaterstück vorgeführt (was einfach herrlich war!). An beiden Abenden hat aber die anwesende  Musikertruppe immer wieder auch Tänze gespielt, so dass man nicht die ganze Zeit an seinem Glas hängen musste ^_^
Persönlich hätte ich mir aber gern mehr Vorführungen gewünscht. Letztes Jahr gab es da mehr. Also, an alle Mit-SCs. Traut euch, es ist lustig! Und wenn es nur für eine weitere schöne Larp-Anekdote sorgt, die man sich auf dem nächsten Con erzählen kann.

Mein Gefolge und ich

Das Con war mein erstes Danielle-SC-Con und mein erstes, auf dem ich eigenes Gefolge hatte (Das Erste bedingte das Zweitere.). An so ein Gefolge musste ich mich erst mal gewöhnen. (Ich gebe zu, Magd spielen liegt mir mehr, aber so eine adelige Dame hat auch etwas.) Welche Anweisungen kann ich jetzt geben, wann fang ich an zu nerven, etc pp. Das Leute sich extra hinter mich stellen war auch etwas irritierend am Anfang. Ich habe auch an sich keine Lust Danielle so etepete zu spielen oder mit der Nase ganz weit oben. Die ist schon ziemlich unfein für eine feine Dame, aber anders hätte ich selber keinen Spaß daran. Und Spaß soll es ja machen.

Außerdem, wenn der Koch bis in die Puppen schläft, muss sich ja irgendwer um den Kaffee kümmern.

Fazit

Wenn es irgendwie geht, dann bin ich nächstes Jahr wieder da. Mit Danielle. Muss also ganz gut gewesen sein. Und das mit dem Gefolge haben, kriege ich auch noch hin.

Das erste Epic – Ein Review

Monatelang hatte ich mich darauf gefreut, dann war es soweit und jetzt ist schon wieder alles vorbei. Das Epic Empires 2014. Es war schön, etwas anders als erwartet und gar nicht mal so anstrengend wie gedacht.

(Ich werde hier nicht alles erklären, wie und warum etwas so und so im Larp abläuft, wie es abläuft, das würde diese Review ziemlich sprengen. Wer gar keine Ahnung von Larp hat, der schaue sich bitte diese Seite an, da habe ich u.a. versucht ein bißchen darzustellen, was Larp sein kann. Und ich werde jetzt auch nicht das Epic Empires erklären. Teilweise weiß ich selbst nicht viel über die einzelnen Lager.)

Vom Epic Empires wußte ich vorher eigentlich nur, dass es ein Schlachtencon mit ca. 1200 Spielern und als das Larp für Erwachsene bekannt ist. Sprich, bei den Kämpfen kann es schon etwas heftiger zugehen. Vom Epic-Plot hatte ich auch schon etwas mitgekriegt, aber allein das hätte mich nicht zum Epic gebracht. (Und jetzt immer noch nicht, etwas schwammig das ganze, oder zu sehr im Geheimen gehalten.) Vom Pilgerlager wusste ich ein bißchen. Und ansonsten vielleicht noch, was es für andere Lager gab. Und klar, das Utopiongelände kannte ich.
Was mich eigentlich zum Epic gebracht hat, waren wohl die vielen positiven Berichte von meinen Larpfreunden übers Epic. Und, nachdem ich mich mit dem Gedanken angefreundet hatte noch einen Charakter zu basteln, die Aussicht einen neuen Charakter im coolen, oh, verzeiht, ich meine natürlich feschen Musketier-Stil zu spielen, der gleichzeitig mein erster Kämpfercharakter ist.
Mit diesen Dingen im Kopf ging es also ins Land der Lesath.

Dieser ganze OT-Kram vor dem Con:
Mit Anmeldung und Ticket hatte ich absolut keine Probleme. Die Pulvergraben-Orga war immer super nett, soweit ich mit ihnen zu tun hatte. Vorab kam noch per Mail die letzten Infos, auch für die Leute, die nicht aktiv im Larper.Ning sind. Super.
Beim Ticket könnte sich die EE-Orga für die Zukunft überlegen, ob es wirklich Not tut, die ausdrucken zu müssen. Einen Strichcode kann ich auch von einem Smartphone abscannen. Ich persönlich finde das besser, wenn man da dem Spieler die Möglichkeit dafür gibt. Na ja, vielleicht bin ich da auch zu verwöhnt vom 30C3.
Check-In ging super schnell und es lagen Informationszettel zum Mitnehmen aus. Gut.

Wetter:
Es gab Wetter, ja, aber damit muss man rechnen. Es war teilweise etwas nass und an entsprechenden Stellen schlammig. Aber mittlerweile habe ich genug Erfahrung um die passende Ausrüstung dafür zu haben. Mich hat der Regen absolut nicht gestört. Ich hatte meinen wundervollen Hut und meinen Umhang. Außerdem gute Beziehungen zum Badehaus und von Tag zu Tag wurde es auch besser. Lieber so, als andersherum.

Der Pulvergraben:
Was soll ich sagen, der Pulvergraben war sehr, sehr fesch! Und ich hoffe, dass ich ein bisschen dazu beitragen konnte.

Der Pulvergraben ist das Musketier/Kosaken/Barock-Stadtviertel von Neu-Ostringen, der Stadt auf dem Epic Empires, und damit zeitlich gesehen das neuzeitlichste. (Okay, einige Teile der Stadt waren noch etwas neuzeitlicher) Als Teil des Pulvergrabens habe ich das als kein Problem empfunden. Für mich persönlich sind da Römer weiter weg vom Fäntelalter.
Apropos Römer. Die hatten wir einmal im Lager zu einer privaten Gladiatorenvorstellung. Zeitlich gesehen war das der größte historische Zeitunterschied, den man sich auf dem Epic vorstellen kann, aber man hat es überhaupt nicht gemerkt! Es war eine sehr schöne Aktion und das es da einen historischen Unterschied von ca. 1600 Jahren gab, war absolut kein Thema.

Als Neuling wurde ich sehr gut im Pulvergraben aufgenommen. Danke dafür an all die anderen Pulvergrabenleute. Ich hab bei sowas immer ein bißchen Sorge. Neuer Charakter, neues Lager, neues Con. Teilweise habe ich mich wie ein Larpneuling gefühlt, weil ich halt zum ersten Mal einen Kämpfer gespielt habe und dann auch mal die ein oder andere Neulingsfrage gestellt habe. Aber das war nie ein Problem.

Etwas mehr Militärflair, z.B. mit morgendlichem Appell, hätte mir gefallen. Von den angekündigten 2-3 Drillübungen fand nur eine statt soweit ich weiß. Das kann man ausbauen. Immerhin ist es ein Militärlager. Klar, man kann nicht davon ausgehen, dass immer alle mitmachen, und schon gar nicht, dass man durch ein, zweimal eine geordnete Einheit bekommt. Aber darum geht es ja nicht. Es geht ja um das Spiel an sich (und in meinem Fall, dass man die Befehle auch mal gehört hat).

Essen:
Ja, das Essen verdient einen eigenen Punkt.
Ich hatte mich zuvor beim Hein, der für einige im Lager gekocht hat, zum Essen angemeldet. Und das war die beste Idee, die ich bezüglich des EE hatte.
Allgemein finde ich es sehr angenehm, wenn ich mich nicht ums Essen kümmern muss auf Larp. Ich will auf Larp einfach andere Dinge machen als Gedanken ums Essen. Deshalb war es mir auch egal, was gekocht wurde, hauptsache ich hatte Essen. Aber was für eins!
Sehr, sehr lecker!!!
Ein großes Dankeschön geht dafür an Hein, der nächstes Jahr hoffentlich auch wieder im Pulvergraben ist.

Schlachten:
Ich habe zwei Schlachten plus die Endschlacht mitgemacht. Ich habe mich dabei eher im Hintergrund gehalten und bin nicht vorne weg mit voran gerannt. (Bin halt doch eher klein und schmächtig, da wollte ich erstmal schauen, wie das so alles abläuft.)

Meine erste Schlacht wurde vom Obristen als kleine Morgenübung angekündigt und dann war es ein gemeinsamer Feldzug mit den Pilgern auf das Norrelag. Yeah…
Vom Norrelag hatte ich vorher nur gehört, dass die doch etwas rauer kämpfen. Dementsprechend habe ich mich da zurückgehalten und so wirklich gekämpft habe ich nicht. Dafür die schöne Fluchtburg bewundert.

Bei der zweiten Schlacht ging es gegen das Chaos. Wir waren nicht viele und hatten alle schon den sicheren Tod vor Augen, aber wir mussten es immerhin versuchen. Und siehe da, da schlossen sich uns dann doch noch ein Trupp Pilger an und als wir schon vor den Toren des Chaos standen, kam auch noch der Grüne Komet. Da es nicht all zu viele Chaoten gab, war dann plötzlich deren Lager sehr schnell eingenommen. Und schon waren wir am plünd- äh am suchen nach Hinweisen auf die Goldene Stadt.
Ich war etwas überrascht, dass wir alles mitnehmen konnten, was wir wollten. Bei anderen Cons ist es ja eher so, dass man nur Geld und von der Orga gekennzeichnete Dinge mitnehmen darf. Aber hier nicht. OT wurde kurz gezeigt, was wir alles gefunden haben und dann durften wir es mitnehmen. Super!
Natürlich funktioniert sowas nur über Vertrauen und/oder der Einstellung, dass am Ende vielleicht doch nicht alles wieder zurück kommt. Damit könnte ich Leben. Weil es das Spielgeschehen einfach viel, viel besser macht.

Endschlacht:
Vor der Endschlacht hatte ich Respekt. Aber im Endeffekt hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Mal davon abgesehen, dass meine Muskete nicht funktioniert hat.
Die Endschlacht war wirklich ein Highlight für sich. Nach drei Tagen Spiel vom Pulvergraben mit den Orks (was ich persönlich fast nur am Rande mitbekommen habe) war es nur konsequent, dass die Orks uns zur Endschlacht angeheuert hatten. Mit den Musketen hinter deren Schildreihe zu stehen, war schon ein fesches Gefühl (Da ärgert es mich noch mehr, dass meine Muskete nicht funktioniert hat.)
Und mein erster Tode (beim Epic kann man bei der Endschlacht nach einer gewissen Zeit bzw. nach Signal respawnen und weiter kämpfen, wenn man will) war so schön, dass ich jetzt Blut geleckt habe.

Neu-Ostringen und die anderen Lager:
Die meiste Zeit war ich natürlich im Pulvergraben und in der Stadt. (Hey, immerhin war das Badehaus da, bei dem ich ja auch manchmal mitmache, da musste ich natürlich täglich hin, mehrmals.) Die Stadt war eigentlich immer ziemlich ruhig, hatte ich den Eindruck. Von der Messergasse habe ich nur beim Blutball wirklich was mitbekommen. Die Angebote waren schon zahlreich, aber es war eben auch ruhig.
Die einzelnen Wege waren sehr schön ausgeschildert. Ansonsten waren es halt alles Zelte. Im Vergleich zum Drachenfest, wo viele der Gebäude wirklich Gebäuden nachempfunden werden (mit Steinoptik, „Ziegeldächern“ und Holzhäusern), waren es halt hier „nur“ Zelte.  Für mich hat dadurch ein bisschen dieses Beständige gefehlt. (Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.)

Das Pilgerlager hatte eine sehr schöne halbfertige Toranlage mit wahnsinns vielen Pavesen, die allesamt fantastisch aussahen. Respekt! Und natürlich hatten sie die beste Gockel-Bar von Welt.

Das Norrelag war sehr stimmig. Habe mich beim Angriff leider nicht allzusehr umschauen können, aber es hat einen sehr feschen und stimmigen Eindruck hinterlassen.

Beim Antikenlager bin ich zwiegespalten. Es liefen einige sehr schöne Gewandungen rum und die Arena ist wirklich einen Besuch wert. Andererseits hat es mich nicht gepackt. Könnte auch an unseren eher erfolglosen Handelversuchen sein.

Das Chaoslager war schön merkwürdig und eklig. Da hat man sich echt gefragt, was für Wahnsinnige freiwillig so lagern.

Das nächtliche Elbenlager ist wahnsinnig stimmungsvoll. Ich habe mich wie der menschliche Trampel gefühlt, der ich wohl auch war. Und das Lager ist so verwirrend, dass selbst ich die Orientierung verloren habe. Sehr schön.

Die anderen Lager habe ich entweder nicht besucht oder nur von außen kurz reingeschaut.

Das Epic an sich:
Ich bin von meinem ersten Epic Empires nicht so sehr geflasht, wie ich es nach meinem ersten Drachenfest war. Allerdings hat das Epic einiges, was ich im Vergleich zum Drachenfest fast schöner finde (Da ich bisher nur auf dem Drachenfest als weiteren Groß- und Schlachtencon war, kann ich es nur damit vergleichen).
Es hat weitaus weniger Slapstick und das mag ich sehr. Bei Slapstick hast du immer jemanden, der das doof findet. Da hilft dann manchmal auch ignorieren auch nicht. (Nicht falsch verstehen, ich mag Slapstick, aber manchmal ist es halt einfach nur doof.)
Da fielen dann die Fußballgesänge vor dem Blutballspiel wirklich sehr negativ auf. Mochte ich gar nicht. Allerdings war es dann schön, dass sich die Fans alle paar Minuten aufeinander gestürzt haben. Das war wieder schön.

Durch die geringere Spieleranzahl und den nicht allzu großen Toranlagen (wenn es Toranlagen gibt), kannst du immer Bewegung in der Schlacht haben, was blödes rumstehen verhindert. (Vielleicht habe ich da auch Glück gehabt mit meinen Schlachten.) Denn, so wie ich das sehe, ist es von den Lagern mit Tor auch erwünscht, dass das Tor überwunden wird, und man deshalb Schwachstellen mit einbaut, wenn es geht. Finde ich toll.

Das Gewandungsniveau ist sehr hoch. Da bin ich sehr beeindruckt von. Ich habe keinen wirklichen Ausreißer gesehen, außer ein Mädchen, das zumindest sehr viel Haut gezeigt hat.

Die SL war angenehm im Hintergrund. Und da ich sie nie gebraucht habe, war das sehr schön. Es war fast so, als gäbe es keine.

Sanitäranalgen:
Waren eigentlich ausreichend vorhanden, manchmal musste mal halt ein bisschen warten. Ich war hauptsächlich immer bei den Containern in der Stadt, die nicht viel Platz boten und teilweise kaputt waren. Das kann man noch verbessern, ansonsten war es okay.
Beim Duschen (ich war einmal früh morgens, einmal spät abends) war immer alles frei, wenn ich da war. Einmal war der Wasserdruck nicht besonders, einmal kam nicht wirklich warmes Wasser raus. Aber das hat mich jetzt nicht gestört. Ich musste nicht warten, das war das wichtigste.

Mein Epic:
Ich hatte mit mehr Stress gerechnet, mehr Schlachten, mehr Kampf. Ich habe zwar immer was tun können, aber ein bisschen mehr wäre schöner gewesen.
Nächstes Jahr will ich Honorata noch etwas anders spielen, bin noch nicht so zufrieden. (Aber ich bin generell nicht so zufrieden mit meinem Spiel, habe das Gefühl, dass ich das noch viel besser ausbauen könnte. Andererseits ist es ein Hobby. Na ja, mal schauen.) Außerdem passt das Handelsspiel nicht zu ihr, vorallem nicht so nebenher. Für nächstes Jahr muss ich mir eine andere nicht-kämpfische Nebenbeschäftigung ausdenken.
An Ausrüstung fehlt gar nicht mehr soviel: ordentliche Stiefel und ne ordentliche Muskete, alles andere ist optional.
Die Schminke hat mir leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich dachte ja, dass mir die Narbenseite (auf einer Seite hatte ich Narben geschminkt, auf der anderen Seite einen großen Blutschwamm) Probleme machen wird, weil ich den Collodiumentferner nicht so vertrage. Aber nein, es war die Blutschwammseite, die meine Haut direkt unter meinem Auge gereizt hat. (Aber nur unterm Auge). Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich damit leben kann für drei Tage im Jahr oder den Blutschwamm tiefer schminke, mehr in Höhe des Mundes bzw. leicht darüber. Oder andere Schminke finden…

 

Alles in allem war es sehr fesch und ich freue mich auf das nächste Jahr!