Und zum zweiten Mal betrat Honorata die Lande der Lesathen um Gold zu gewinnen und glorreiche Tode zu sterben. Ersteres verlief so mittelmäßig und zweiteres war auch eher so lala. Trotzdem war es ein geniales Con und ein unvergessliches Wochenende.
OT-Kram & Wetter
Anmeldung über den Pulvergraben und Check-In am Gate verlief ohne Probleme. Allerdings möchte ich echt gerne mal wissen, warum man im Jahr 2015 immer noch unbedingt sein Ticket ausgedruckt haben muss. Das muss nicht sein, echt nicht.
Da ich dieses Jahr selber Fahrer war, bin ich in den Genuss gekommen vom Parkplatz zu Fuß zurück zu laufen. Das möchte man auch nur einmal machen. Vor allem bei dem Wetter. Apropos Wetter, die ersten zwei Tage war es brüllend heiß mit erhöhter Brandgefahr. Das hat mir zum Einen einen Sonnenbrand auf den Beinen beschert (ich geb’s zu, ich war so dumm und hab mich nicht eingecremt) und zum Anderen etwas Hemmungen bereitet meine Muskete zu benutzen. Nach dem Gewitter am Donnerstagabend legte sich das aber.
Und obwohl es so heiß war, hat mich das rein gar nicht vom Spielen abgehalten. Aber dazu später etwas mehr.
Abreise war dann vom Dauernieselregen geprägt. War halt nervig. Da ich selber noch kein Zelt habe, dass ich dann zuhause noch trocken hätte müssen, war es für mich persönlich aber nicht so schlimm.
Zu den Sanitäranlagen kann ich nicht viel negatives sagen. Bei den Damenduschen war halt der Boden immer etwas dreckig, aber da werde ich mir im nächsten Jahr einfach Badeschlappen mitnehmen. Ansonsten waren die Duschen heiß und die Toiletten in einem guten Zustand.
Pulvergraben
Ich habe mich dieses Mal von Anfang an als Teil des Grabens gefühlt. Das kommt wohl einerseits daher, dass ich kein Neuling mehr im Pulvergraben bin, aber auch weil meine Mitlageristen so toll sind. Danke an Euch für das schöne Spiel! Es hat tierisch Spaß gemacht.
Der Pulvergraben an sich war wunderschön, mit Kaffeehaus, Wachstube, Arsenal, Hauptmannstisch & Handelskontor. Leider war es nachts etwas dunkel (Ja, ich fass mir da auch an die eigene Nase.) und es fehlte mir persönlich eine gemeinschaftliche Feuerstelle, an der man sich sammeln konnte. (Im Kaffeehaus konnte ich halt abends nicht gemütlich meine Zigarre rauchen.) Aber da es trocken war (selbst nach dem Gewitter am zweiten Abend), hat man sich dann auch einfach mal in den Schatten des Handelkontors gelegt. Und ich muss gestehen, dass ich nicht oft im Pulvergraben verweilte. Entweder war ich auf Achse, habe das Badehaus besucht oder es hatte andere wichtige Gründe.
Einen extra Lob an dieser Stelle für die Kaffeehausbetreiber. Ich habe zwar nicht viel vom Moustache Noir mitbekommen, aber ihr hattet sicher einiges an Arbeit und allein dafür gebührt euch Dank! Und für die Waffel!! Sehr lecker.
Ein persönliches Hightlight waren für mich die Drillübungen. Ich bin ja der Meinung, solange eine Handvoll Leute Lust zu so was hat, sollte man es einfach machen.
Die erste Übung bestand aus Marschieren, Kontermarschieren, Schwenken und Marschieren. Dann musste leider der Hauptmann zum Hauptmannstreffen, sonst hätten wir wohl noch Schießübungen gemacht. Die Zweite war zusammen mit dem Norrelag. Die Nordmänner haben eine Schildreihe gebildet, hinter der die Musketiere sich aufstellen konnten. (Nach der Übung ging es dann auch gleich zum Angriff auf das Lager der Krone, um das Eingeübte in der Praxis auszuprobieren.)
Die Dritte war spontan nach dem Angriff; mit zehn Mann und dem Einüben einer Igelformation. Auch wenn es am Ende immer noch haperte, hat es Spaß gemacht.
Ui, und eine morgendliche Fechtstunde beim Herrn von Hecht gab es auch.
Ein anderes Highlight war der Trommler des Pulvergrabens. Wenn man einmal mit Trommel marschiert ist, will man nie wieder ohne.
Sehr schön war auch die Hochzeit am letzten Abend. Da will man glatt selber mal wieder heiraten (aber nicht mit Honorata; da muss sie schon bewusstlos geschlagen werden dafür).
Honorata wurde übrigens befördert. Sie ist jetzt Honoratia. Leider gab es dadurch keine Solderhöhung.
Schlachten & Endschlacht
Ich konnte in den Schlachten, die ich vor der Endschlacht hatte, irgendwie keinen einzigen Hieb setzen. Dafür wurde ich beim glorreich fehlgeschlagenem Verteidigen des Antikenlagers dreimal an der gleichen Wunde verarztet, was auch lustig war. Erst wurde die Wunde abgedrückt, dann die Pfeilspitze rausgenommen und zum Schluss wurde ich sogar vernäht, jedes Mal von einem anderen Heiler. Und zwischendurch wurde ich vom Bogenschützen nieder geschlagen und ausgeraubt. Auch nett 🙂
Bei der Endschlacht wurden wir wieder von einer Gruppe der Orks angeheuert. Sie hatten halt das beste Angebot. Wir standen dann hinter den Spießern, aber was in der Übung vor dem Beginn der Enschlacht noch gut klappte, hat dann natürlich beim ersten Feindkontakt total versagt. Was solls, meine Lunte war eh schnell irgendwie aus, so dass ich nur noch mit Rapier weiter kämpfen konnte.
Bei der ersten Runde kam dann auch ein Kerl in glänzender Rüstung auf mich zu und brüllte „Ergib dich, ergib dich!“. Ich hab mich dann kurz ergeben und dann fiel mir ein, dass mir das eigentlich scheiß egal ist und hab mich wieder in die Schlacht geworfen und versucht einem aus dem Pulvergraben zu helfen und wurde dann von drei Leuten niedergeschlagen. War nicht so heroisch wie der erste Tod im letzten Jahr, aber auch in Ordnung.
Bei einem Freundschaftsduell ziemlich am Ende habe ich dann mal wieder gemerkt, wie geil Schwertkampf ist. Ich muss dringend wieder mit Kendo anfangen.
Neu-Ostringen & die anderen Lager
Von den anderen Lagern habe ich dieses Jahr so gut wie nichts mitbekommen. Eigentlich war ich nur im Lager der Krone und im Antikenlager, beides Mal als eine Schlacht geschlagen wurde. Da bleibt dann auch nicht viel Zeit zum flanieren. Dafür waren wir dieses Mal häufig im Wald, jedenfalls am Donnerstag.
Es gab dieses Jahr nämlich ein schönes Resourcenspiel, mit Metalladern und Ausgrabungen und der Pulvergraben tauchte immer mehr in den Goldrausch ein! Ui! Und dauernd die Befürchtung, dass uns jemand unser mühsam erarbeitetes Schwefel oder Zinn rauben will.
Der Marktplatz der Stadt hat dieses Jahr eine schöne Bühne bekommen (Ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern, dass die schon letztes Jahr da war.) und das Badehaus lag mitten am Marktplatz, so dass man immer schön mitbekommen hat, was da so vorging.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich öfter mal am Badehaus war? Eigentlich kein Wunder, wenn ich mit Helena da hin und wieder selber arbeite. Und am Samstagabend habe ich eine wunderbare Massage (zwischenzeitlich mit sechs Händen) bekommen, die mich danach über eine Stunde lang ins Massagekoma katapultiert hat.
Was auch ganz lustig war, war der Schönheitswettbewerb am Samstagabend. Ich bin geneigt nächstes Jahr da mitzumachen, aber noch nicht ganz überzeugt, ob ich mich das auch wirklich traue.
Mein Epic
Für mich war es ein wunderbares Epic. Ich hatte immer was zu tun, irgendwie. Ständig traf ich Leute, die irgendwo hingehen wollten, wo ich dann mitgegangen bin, oder der Hauptmann schickte uns in die Schlacht, oder ich musste das Badehaus besuchen, oder es gab Waffeln, oder es war irgendwas anderes. Es gab einfach keinen Leerlauf. Abends war ich dann zwar regelmäßig ziemlich fertig, aber das ist besser als Langeweile.
Meine Muskete hat sogar ein, zweimal geschossen, yeah! Für nächstes Jahr ist dann auch endlich mal eine eigene geplant. Und ich habe bei der Dorothee ein paar Knoten gelernt.
Ich muss sagen, dieses Jahr war einfach fesch!
Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr mich etwas mehr im Graben engagieren kann. Dieses Jahr hatte ich die Wochen oder Monate vorher einfach keinen Kopf dafür. Vielleicht werde ich mich freiwillig um die Lampen kümmern. Immerhin fand ich es zu dunkel. Nagelt mich da in zehn Monaten einfach drauf fest.
Ich habe jetzt sicherlich einiges vergessen, aber das war so mal das Wichtigste. Ich freue mich auf nächstes Jahr!!!